Zirkus auf dem Schulgelände der Friedrich-Fröbel-Schule

Skeptisch waren wir schon, zu Beginn: „Wie soll das gehen, wie wird es den Zirkusleuten vom Mitmachzirkus gelingen – eine ganze Schule mit Schülern mit Handicap in einer Woche für eine Zirkusvorstellung zu trainieren?“ Doch es ist ihnen gelungen, mit unglaublich viel Einfühlungsvermögen in unsere Kinder und Jugendlichen, durch die persönliche Authentizität der Zirkusleute, durch die wohltuende Nähe, die sie zuließen. Es war ein wunderbares Vergnügen, eine ganze Woche lang Zirkusluft zu schnuppern, und die Zeit verging wie im Flug.

Mit: „Hereinspaziert, hereinspaziert“ , dem Zirkusbegrüßungslied, begannen dann die spannenden Vorstellungen, und unsere Schülerinnen und Schüler sangen gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und Lehrern und den Profis des Mitmach-Cirkus Manegentraum begeistert mit.

Eine Woche lang hatten wir unter fachkundiger Anleitung ein komplettes Programm mit Bodenakrobatik, Balancieren auf dem Seil, Westernshow, Hula-Hoop, Feuerspucken, Taubendressur, Jonglieren und Clownerie in altersgemischten Gruppen eingeübt. Es war herrlich, den Schulalltag einmal ganz anderes zu erleben – und dabei die natürliche, warmherzige und akzeptierende der Zirkusleute im Umgang mit den Kindern und Lehrkräften spüren zu dürfen. Mit viel Einfühlungsvermögen, einem großen Repertoire an pädagogischem Geschick und im respektvollen Umgang miteinander gelang es den „waschechten“ Zirkusleuten nämlich, unsere Schülerinnen und Schüler an zauberhafte und faszinierende Darbietungen heran zu führen und sie zu ermutigen, diese in der Manege des traditionellen Zirkuszeltes darzubieten.

In zwei Galavorstellungen, die von den Schülern mit Unterstützung durch die Zirkusdirektorin Anni Bichlmaier moderiert wurden, führten die Kinder und Jugendlichen dem begeisterten Publikum im vollbesetzten Zirkuszelt zu fetziger Zirkusmusik ihre einstudierten Kunststücke vor. Fasziniert verfolgte das Publikum die vielfältigen Darbietungen – und in manchen Momenten – zum Beispiel bei den Feuerspuckern - hielten alle vor Spannung die Luft an. Die Erleichterung, wenn ein besonders schwieriges Kunststück gelang, war für alle spürbar, und die Freude der Mitwirkenden an ihren Vorführungen sprang auf alle Anwesenden über. Belohnt wurden die jungen Artistinnen und Artisten durch begeisterten Applaus, und durch ihre offensichtliche Freude, in einem „richtigen“ Zirkus mitmachen zu dürfen.

Zwischen den Vorstellungen konnten sich die Teilnehmer und die Besucher des Zirkusfestes mit Kuchen, Kaffee und kalten Getränken stärken.

Möglich wurde dieses mitreißende Projekt durch die finanzielle Unterstützung etlicher Sponsoren: der Volksbank Mittelhessen, der Bürgerstiftung, des Lions-Club Wetzlar-Solms und der Wetzlarer Band „Mandowar“, die ihr Benefizkonzert zum Auftakt der Projektwoche im Zirkuszelt aufführten, sowie weiterer Firmen und Privatpersonen aus dem heimischen Raum.

Die Laurentius Bruderschaft Wetzlar-Solms unterstützte die Veranstaltung durch den Verkauf von leckeren Bratwürstchen, die Einnahmen hieraus kamen ebenfalls komplett dem Förderverein der Schule zugute.